Am Freitag, 8. November, 17 Uhr, lud die Landeshauptstadt Dresden interessierte Dresdnerinnen und Dresdner zu einem Bürgerdialog ins Deutsche Hygiene-Museum Dresden, um im gemeinsamen Gespräch mit verschiedenen Akteuren und allen Interessierten Ideen, Visionen und Konzepte für die Robotron-Kantine zu diskutieren. Im interaktiven Format eines so genannten World Cafés diskutierten die Teilnehmenden an mehreren Tischen in Kleingruppen. Die Auswertung des Bürgerdialogs zeigt, dass den Dresdnerinnen und Dresdnern vor allem daran gelegen ist, dass die ehemalige Robotron-Kantine zu einem offenen und flexiblen Ort des Austauschs und der Integration entwickelt wird. Die Nutzung soll Kunst und Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft miteinander verknüpfen, Kooperationen mit Hochschulen und regionalen Institutionen bzw. Verbänden eingehen, Ressourcen für temporäre Nutzungen bereitstellen und dabei vor allem eines: Jedem Bürger und jeder Bürgerin die freie Teilhabe ermöglichen.

So viel Flexibilität verlangt auch der Architektur und städtebaulichen Einbindung einiges ab. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich das Gebäude als leuchtenden Anziehungspunkt im Stadtbild vor, mit einer möglichst mobilen und damit anpassungsfähigen Innengliederung. Nach außen soll sich der Pavillonbau öffnen, zum Beispiel durch mehr und barrierefreie Zugänge, den Abbau der Brüstung oder überdachte Freiräume. Eine intuitive Wegeführung oder sogar Brücken könnten die ehemalige Robotron-Kantine besser mit dem Rathaus und dem Deutschen Hygiene-Museum verbinden. Dabei sollte die geplante Blockbebauung der Lingnerstadt aufgebrochen werden, um das Areal zugänglicher und einladender zu gestalten.

Wichtig ist vielen Bürgerinnen und Bürger außerdem der Erhalt elementarer Zeugnisse der ostdeutschen Architekturmoderne wie des bekannten Reliefs von Eberhard Wolf, der Terrazzo-Fliesen, der Decken oder des äußeren Erscheinungsbildes mit den umlaufenden Terrassen. Notwendige Modernisierungen aber sollten zeitgemäß oder gar futuristisch gestaltet werden, ohne die Beziehung zu den historischen Elementen zu verlieren. Die Teilnehmenden sprachen auch ökologische Aspekte wie eine Dachbegrünung oder Vertical Gardening an.

Einige Dresdner brachten ganz konkrete Nutzungsideen mit zur Veranstaltung oder entwickelten solche im Dialog. Dazu gehörten zum Beispiel Museen für Digitalisierung, für regionale Gegenwartskunst oder Architekturausstellungen; ein Schaufenster für eine transparente Stadtverwaltung, eine Gedenkstätte für Kriegsopfer, ein Probenraum für ein Bürgerorchester oder die Etablierung einer Begegnungsstätte für mehr Bürgerteilhabe an der Stadtentwicklung.

Die Ergebnisse und Ideen des Bürgerdialogs fließen nun in die Entwicklung des Nutzungs- und Betreiberkonzepts ein, das bis März 2020 vom Amt für Hochbau und Immobilien zusammen mit Alexander Poetzsch Architekten und der Henkel Projektmanagement GmbH ausgearbeitet wird und in die Bedarfsplanung für die Entwicklung der Robotron-Kantine mündet. Die Eröffnung der Robotron-Kantine ist für 2025 geplant.

Der Bürgerdialog fand im Rahmen des Showrooms "Neue Heimat Dresden 2025" der Dresdner Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ statt, in dem vom 11. Oktober bis 15. Dezember im Deutschen Hygiene-Museum Dresden die Inhalte des Bewerbungsbuches der Kulturhauptstadt präsentiert und alle Kooperationspartner sowie Leitprojekte ausgestellt werden.