Blick auf ein Stadtmodell, bei dem einzelne Gebäude auf dem Dach mit nummerierten Schildern versehen sind.
© Thor Alvis
16. Okt 2019

Plattform Stadtgesellschaft & Generationen

Kulturagenten braucht die Stadt

Dresden ist reich an Kunst und Kultur, Festen und Feiern, Projekten und Initiativen – so sagt man. Viele dieser soziokulturellen, künstlerischen und kulturellen Kulturstandorte erreichen jedoch weniger Menschen, als in Konzepten und Zielpapieren festgesetzt, andere schaffen es aufgrund fehlender Finanzierung, politischer Unterstützung oder Manpower trotz Innovationspotential nicht aus den Kinderschuhen. Die Plattform möchte mit unseren Kulturagenten Dritte Orte schaffen, die horizontal und vertikal die Stadtbevölkerung, die Vielzahl der bereits existierenden oder in der Pipeline befindlichen Projekte sowie deren Macherinnen und Macher gemeinsam mit der Stadtregierung verknüpfen. Vor Ort und in direkter Nachbarschaft agieren die Kulturagenten in Kiosken, leerstehenden Ladenlokalen, mobilen Treffpunkten oder angegliedert an bereits existierende Anlaufpunkte.

Am 16. Oktober zwischen 10 und 18 Uhr wird die Künstlerin Anne Klein die Sammlung dieser Orte in einer audiovisuellen Performance live fortführen. Als Hostess Tracy übernimmt sie für einen Tag die Rolle eines Kulturagenten. Sie wird die Besucher durch die Installation begleiten, Interviews führen und die Datensammlung so erweitern.

Neue-Heimat-Plattform Stadtgesellschaft & Generationen

Die Plattform Stadtgesellschaft & Generationen befasst sich seit Januar 2019 mit der Frage welchen Beitrag Kultur leisten kann, der über die klassischen Optionen hinaus neue Impulse für die Stadtgesellschaft und Generationen setzen kann. Sicher geglaubte Werte stehen in Frage. Neue kulturelle Formate können ein Mittel sein diese zu diskutieren und gemeinsam das Zusammenleben in der Stadtgesellschaft zu gestalten. Diese Kultur möchten wir wieder in die Mitte der Gesellschaft rücken, vorhandene und angedachte Projekte und Formate verstärken, mit den anderen Plattformen Synergien schaffen und in den Kulturentwicklungsplan hineinwirken.

Neue-Heimat-Plattform

„Wie würden Sie einem Besucher aus einem anderen europäischen Land die Kultur in Ihrem Stadtviertel zeigen?” Das fragte unsere Plattform „Kultur & Demokratie” in ihrem Projekt, das sie 2019 für die Kulturhauptstadt entwickelt hat. Aus den Antworten der Dresdner soll bis 2025 ein Kulturpfad durch die ganze Stadt entstehen, für Einheimische wie Kulturhauptstadt-Touristen. Die Plattform „Kultur & Umwelt” wiederum lädt im Frühjahr 2020 dazu ein, einen Wiesen-Alant, eine bedrohte Wildpflanze mit großen gelben Blüten, aufzuziehen, bevor die Pflanzen auf den Elbwiesen eine neue Heimat finden. Das sind zwei von neun Ideen aus unserem Plattform-Prozess.

Kulturvermittler sprechen von Partizipation und Teilhabe: Neue Heimat Dresden 2025 steht nicht nur für Kultur für Alle, sondern Kultur mit Allen. Unser Programm 2025 wird gleichberechtigt aus einem kuratierten Teil – entwickelt von professionellen Kulturschaffenden – und einem nicht-kuratierten Teil – gestaltet von Bürgern – bestehen. In diesem Jahr haben bereits 150 Menschen in neun Themenfeldern Projekt-Ideen erarbeitet, die nun das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert und 2020 als Prototypen umgesetzt werden.