Blick auf ein Smartphone, darüber erscheint in einem Dreieck ein Herz.
© Holger Siefert
17. Okt 2019

Unsterblich online. Gibt es ein (digitales) Leben nach dem Tod?

Plattform E-Kultur, Digitalisierung & Künstliche Intelligenz

Programm

18 Uhr Kultur digital:
Vorstellung von Zielen, Inhalten und Arbeitsschwerpunkten des Roundtable „Heimat analog/digital. Leben in zwei Welten?“ durch die Netzwerkpartner
Einweihung der Hologramm-Box
Maker Space: DIY-Workshop zur Herstellung von eigenen Mini-Hologramm-Boxen

19 Uhr Unsterblich online. Gibt es ein (digitales) Leben nach dem Tod?

Der Traum von der Unsterblichkeit beflügelt seit jeher die Phantasie der Menschen. Zu den religiösen Vorstellungen vom ewigen Leben hat sich heute die Hoffnung gesellt, den Tod mit technischen Mitteln überwinden zu können. Im Silicon Valley will man schon in näherer Zukunft realisieren, was früher noch Science-Fiction war: Künstliche Intelligenz soll es Lebenden ermöglichen, in Kontakt mit Verstorbenen zu treten, die auf ewig im Digitalen existieren.
Wie wahrscheinlich ist ein solches Szenario wirklich? Darf man Tote zu digitalem Leben erwecken, und welche Ethik wäre einem solchen Nachleben gemäß? Wären die digitalen Wiedergänger noch die Personen, die wir gekannt haben? Wie würde sich unsere Trauer- und Erinnerungskultur ändern? Oder ist die Vision digitaler Klone am Ende doch nur die Geisterbeschwörung unserer Zeit?

Gäste

  • Torsten Nahm, Mathematiker, Leiter des Kompetenzzentrums für Künstliche Intelligenz der DKB, Kryoniker, der mittels einer Kühlkammer in Arizona auf ein Weiterleben nach dem Tod hofft: „Kryonik ist wie ein Krankentransport in die Zukunft.“
  • Christopher Coenen, Politikwissenschaftler, Mitarbeiter am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit einem Forschungsschwerpunkt auf Transhumanismus und Technikvisionen. 
  • Susanne Steinmaßl, Regisseurin und Videokünstlerin, schuf mit The Future Is Not Unwritten einen „Smart-Film“, bei dem eine KI die Regie übernimmt und der theoretisch unendlich ist. Gemeinsam mit einem Programmierer schuf sie ein neuronales Netzwerk, das eigene, immer wieder neue Bilder erschafft.
  • Dr. Jean Pierre Wils, Professor für Praktische Philosophie an der Universität Radboud-Universität Nijmegen, der zu den Themen Unsterblichkeit und Tod als Themen der Philosophie forscht.

Moderation: Antonie Rietzschel, Journalistin, Süddeutsche Zeitung

Plattform E-Kultur, Digitalisierung & Künstliche Intelligenz

Die Plattform E-Kultur, Digitalisierung & Künstliche Intelligenz setzt sich mit den Möglichkeiten, aber auch den Gefahren von Digitalisierung in Kultur, Wissenschaft, Politik und Verwaltung auseinander. Gemeinsames Ziel der Initiatoren und Partner ist es, kulturelle und wissenschaftliche Institutionen der Stadt in einer gemeinsamen digitalen Infrastruktur besser zu vernetzen, die Wissensgenerierung und den Wissenstransfer zur vereinfachen und Empfehlungen für den Umgang an die Dresdner Kulturpolitik zu formulieren. Für Dresdnerinnen und Dresdner sowie Besucher der Stadt geht es darum, die hervorragenden analogen Angebote zielgerichtet in den digitalen Raum hinein zu erweitern, und dabei auch Fragen des Datenschutzes und der digitalen Souveränität mitzudenken. Der Plattformtisch unterstützt den Kulturhauptstadtprozess diesbezüglich mit kritischen Diskussionen, interaktiven Installationen sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem Handlungsleitfaden.

Neue-Heimat-Plattform

„Wie würden Sie einem Besucher aus einem anderen europäischen Land die Kultur in Ihrem Stadtviertel zeigen?” Das fragte unsere Plattform „Kultur & Demokratie” in ihrem Projekt, das sie 2019 für die Kulturhauptstadt entwickelt hat. Aus den Antworten der Dresdner soll bis 2025 ein Kulturpfad durch die ganze Stadt entstehen, für Einheimische wie Kulturhauptstadt-Touristen. Die Plattform „Kultur & Umwelt” wiederum lädt im Frühjahr 2020 dazu ein, einen Wiesen-Alant, eine bedrohte Wildpflanze mit großen gelben Blüten, aufzuziehen, bevor die Pflanzen auf den Elbwiesen eine neue Heimat finden. Das sind zwei von neun Ideen aus unserem Plattform-Prozess.

Kulturvermittler sprechen von Partizipation und Teilhabe: Neue Heimat Dresden 2025 steht nicht nur für Kultur für Alle, sondern Kultur mit Allen. Unser Programm 2025 wird gleichberechtigt aus einem kuratierten Teil – entwickelt von professionellen Kulturschaffenden – und einem nicht-kuratierten Teil – gestaltet von Bürgern – bestehen. In diesem Jahr haben bereits 150 Menschen in neun Themenfeldern Projekt-Ideen erarbeitet, die nun das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert und 2020 als Prototypen umgesetzt werden.