Noch bis Dienstag, 28. Februar, können Dresdnerinnen und Dresdner per Postkarte und Online-Abstimmung ihre Ideen für die Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025" einbringen. Seit Oktober 2016 läuft die erste Phase der Bewerbung, die mit den Einwohnern der Stadt gemeinsam erarbeitet werden soll. Auf der heutigen Pressekonferenz zum Stand der Kulturhauptstadtbewerbung zog Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus, eine erste Zwischenbilanz:  „Viele Antworten auf die Frage ‚Was ist für Sie Kultur?‘ lauten: ‚Ein anständiger Umgang miteinander.‘ Das zeigt, dass es in Dresden ein großes Bedürfnis gibt, über den Zusammenhalt in unserer Stadt ins Gespräch zu kommen“. Aus diesem Grund könne die Bewerbung auch keine Imagekampagne sein, um 2025 möglichst viele Touristen nach Dresden zu holen. „Kultur, Kunst, Wissenschaft und Naturlandschaft sind das Fundamt der Dresdner Bewerbung. Dieses Potential gilt es für eine nachhaltige Stadtentwicklung nutzbar zu machen", so Klepsch weiter.
 

Die Frage, wie so etwas aussehen kann, wird im Jahr 2017 im Mittelpunkt der Bewerbung stehen: Am Mittwoch, 1. März, startet das Projekt „10 x 2025 Euro für 2025“. Die Landeshauptstadt Dresden schreibt in drei Themenfeldern zehn Mikroprojekte aus und fördert diese mit jeweils 2025 Euro. Ziel ist es, neue Ideen auszuprobieren und mit Hinblick auf das Jahr 2025 für ein größeres Vorhaben weiterzuentwickeln.
Künstlerische Initiativen sollen dazu gemeinsam mit Vereinen, Firmen, Instituten, Bürgern, Nachbarschaften, Schulen oder anderen auf kreative und ungewöhnliche Art und Weise die lokale Identität und natürlichen Ressourcen der Stadt in den Blick nehmen (Themenfeld 1), das gesellschaftliche Miteinander anregen (Themenfeld 2) oder Zukunftsvisionen für eine Stadt im Wandel entwerfen (Themenfeld 3).

Auch die jungen Dresdnerinnen und Dresdner rücken in den Fokus: Mit Unterstützung des tjg. theater junge generation und des Projektes „Zukunftsstadt“ der Landeshauptstadt Dresden sollen Kinder und Jugendliche im Jahr 2017 noch intensiver in die Bewerbung zur Kulturhauptstadt einbezogen werden. Dazu wird die bereits im vergangenen Jahr entwickelte „Zukunftskonferenz der Kinder“ fortgeführt. Stephan Hoffmann, Leiter des Kulturhauptstadtbüros: „Auf die Frage nach den wichtigsten Ressourcen für die Zukunft haben die Schülerinnen und Schüler bei der ersten Zukunftskonferenz im Januar 2017 für ‚Zeit‘ und ‚Freundschaft‘ votiert und beklagt, dass ‚alle immer auf ihre Displays starren‘ würden. Sie wollen dem einen ‚friends day‘ entgegensetzen. Das ist ein Tag, an dem sie ganz bewusst ohne digitale Geräte und am liebsten ohne Unterricht mit ihren Freunden einen Tag in Freizeit- und Kultureinrichtungen gestalten wollen, um so ihre Ressourcen Zeit und Freundschaft zu stärken. Diese schöne Idee haben nicht wir uns ausgedacht, sondern sie ist Ergebnis der Beteiligung, die wir ernst nehmen und mit den jungen Leuten weiterentwickeln wollen.“

Das Kulturhauptstadtbüro wird im Sommer 2017 im dann wieder eröffneten Kulturpalast seine Räume beziehen. Wie bereits im vergangenen Jahr werden Stephan Hoffmann und sein Team den Dialog mit den Dresdnerinnen und Dresdnern auf Stadtfesten und Messen, bei Sportveranstaltungen und lokalen Events weiterführen.

Von Donnerstag, 21. September, bis Sonnabend, 23. September 2017, soll in Dresden eine „Konferenz der Konkurrenten“ stattfinden, zu der alle potentiellen Bewerberstädte der Bundesrepublik sowie Gäste aus aktuellen, zukünftigen und vergangenen Kulturhauptstädten eingeladen werden. Im Mittelpunkt steht der Gedankenaustausch, wie sich schon der Bewerbungsprozess als Gewinn für alle Städte gestalten lässt, auch wenn am Ende nur eine Stadt den Titel tragen wird. Annekatrin Klepsch: „Wir glauben an die belebende Kraft der Konkurrenz und den offenen Schlagabtausch. Wir glauben, dass die Fähigkeiten und das Wissen aller Beteiligter durch Teilen wachsen kann.“