Ansicht des acht Meter großen Gemäldes in der modernen Bildsprache des urbanen Indonesiens, zwischen Indo-Pop, Graffiti und Comic Art. Der indonesische Künstler Hahan verarbeitet seine Sicht auf Dresden und Raden Saleh.
© Uji Handoko Eko Saputro
30. Nov 2019

The Curious Deal

Ein außergewöhnlicher Tauschhandel

Indonesische Kunst trifft auf Dresdner Geschichten: Was braucht ein Künstler, um zu leben?

Sommer 2019, ein Atelier in Yogyakarta, Indonesien: Ein junger Künstler malt an einem fast acht Meter großen Gemälde. Es zeigt einen orientalischen Prinzen auf einem Pferd, einen rauchenden Vulkan und: eine Dresdner Straßenbahn. Das Bild des aufstrebenden Künstlers Uji Handoko Eko Saputro, kurz Hahan, wird danach nicht den Weg auf den klassischen Kunstmarkt finden. Hahan schenkt es im Herbst 2019 den Dresdnerinnen und Dresdnern. Besser: Er will es mit ihnen tauschen.

Doch von vorne: Im Mai 2019 lud das Kulturhauptstadtbüro Dresden 2025 den Künstler nach Dresden ein, um in Gesprächen, Archiven und auf Reisen mehr über seinen Landsmann, den Prinzen und Maler Raden Saleh zu erfahren, der im 19. Jahrhundert mehrere Jahre in Dresden und Maxen lebte und arbeitete. Raden Saleh gilt heute als Vater der modernen Malerei Indonesiens, seine Bilder erzielen auf Auktionen Millionenbeträge. Hahan fragt sich heute: Warum ist Raden Saleh in Dresden so unbekannt?

In seinem Gemälde verarbeitet der zeitgenössische Künstler seine Sicht auf Dresden und Raden Saleh, damals und heute, in der modernen Bildsprache des urbanen Indonesiens, zwischen Indo-Pop, Graffiti und Comic Art.

Ein außergewöhnlicher Tauschhandel: Was braucht ein Künstler, um zu leben?

Dieses Bild wird Hahan nicht einem privaten Sammler verkaufen: An zwei Tagen wird er im Deutschen Hygiene-Museum Dresden sein Kunstwerk in Teile zerschneiden und versteigern. Die Währung für den Tausch: Objekte der Dresdner sowie ihre Geschichten dazu. Hahan fragt: Was braucht ein Künstler, um zu (über-)leben? Er lädt Sie ein, Objekte mitzubringen, die diese Frage beantworten. Wie überlebt ein Künstler heute? Ist Geld der einzige Maßstab von Qualität, Erfolg für Kunst? Wie lassen sich Qualität und Wert messen? Die mitgebrachten Objekte werden in der Performance gegen einen oder mehrere Ausschnitte des Kunstwerks getauscht – das Publikum entscheidet, wer wieviel bekommt. Am Ende hängt kein Bild mehr – die Objekte der Dresdnerinnen und Dresdner bilden das Finale der Ausstellung.

Vorschau

Vom 26. – 29. November wird das Bild in der Ausstellung gezeigt.

Auktion

  • 30. November, 10 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr
  • 1. Dezember, 10 – 13 Uhr

Moderation: Michael Schindhelm (Kurator der Kulturhauptstadtbewerbung 2025) und Valentina Marcenaro (Kulturhauptstadtbüro Dresden 2025)

Ablauf

Abschnitt 1 wird am 30.11.2019 ab 10 Uhr freigegeben.

Abschnitt 2 wird am 30.11.2019 ab 14 Uhr freigegeben.

Abschnitt 3 wird am Sonntag 1.12.2019 ab 10 Uhr freigegeben.

Video: CentreFilms